In der Hans-Dieter-Straße in Meersburg ist am Dienstagmorgen, 23. September, in einem Mehrfamilienhaus ein Brand ausgebrochen. In dem Gebäude waren zwei Wohnungen im Dachstuhl betroffen, wie Polizei und Feuerwehr dem SÜDKURIER bestätigten. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Dachstuhl in Vollbrand, teilte der Meersburger Feuerwehrsprecher Sebastian Kolbe mit. Die rund 20 Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses konnten sich zuvor selbständig ins Freie retten. Zwei von ihnen sowie im späteren Einsatzverlauf auch ein Feuerwehrmann wurden nach Verdacht einer Rauchgasinhalation vom Sanitätsdienst behandelt, hieß es in einer Polizeimitteilung.
88 Feuerwehrleute waren ab den Morgenstunden im Einsatz. Wie Martin Scheerer, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands sagt, wurden weitere von der Meersburger Wehr alarmiert. Darunter die benachbarten Feuerwehren aus Daisendorf, Stetten und Hagnau sowie der Atemschutzwagen aus Markdorf. Die freiwillige Feuerwehr Uhldingen-Mühlhofen half mit ihrer Drehleiter aus.
Mehr als eine Wohnung betroffen
Um die Verletzten kümmerte sich das Rote Kreuz. Auch Kräfte der Johanniter Unfallhilfe waren im Einsatz, sowie die Schnelleinsatzgruppe des DRK. In Summe waren rund 130 ehrenamtlich tätige Rettungskräfte im Einsatz, die an diesem frühen Morgen zum Freiwilligendienst ausrückten.
Von mehreren Seiten startete die Feuerwehr ihre Löscharbeiten. Das Feuer tobte im Dach des Wohnblocks. Zunächst brannte es über der nördlich gelegenen Dachwohnung. Das Feuer fraß sich durch die Dachbalken, wie Sebastian Kolbe mit Blick auf das Brandobjekt verdeutlichte. Deshalb war klar, dass nicht nur eine Wohnung, sondern zwei von dem Feuer betroffen waren.
Der Einsatz stand unter der Leitung von Dominik Spiesser, zweiter stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Meersburg. Wie Feuerwehrsprecher Martin Scheerer erläuterte, bestanden die Herausforderungen vor Ort darin, die um diese frühe Uhrzeit zu erwartende große Anzahl an Personen im Gebäude zu retten und zu versorgen. Wie sich herausstellte, waren im Wesentlichen alle Bewohner der acht Wohnparteien des Gebäudes unversehrt und konnten das Haus selbständig verlassen. Nach Mitteilung der Feuerwehr waren 21 Personen in dem Doppelwohnblock von dem Feuer betroffen.
Einsatzplanung ist alles
Eine weitere Herausforderung für die Feuerwehr bestehe bei so einem Einsatz immer in der „Ordnung des Raumes“. Wo stehen die Einsatzfahrzeuge, insbesondere die Drehleiter, und in welcher Reihenfolge werden sie in den Wohnstraßen plaziert, um einen maximalen Nutzen zu haben, ohne dass sie sich gegenseitig blockieren. Es wäre schlecht, wenn die ersten Einsatzfahrzeuge die nachrückenden und größeren Fahrzeuge mit Drehleitern den Weg ans Brandobjekt versperren würden.
Eine Herausforderung war auch, den Brand nur auf die eine betroffene Wohnung zu begrenzen, was nur teilweise gelang, da sich das Feuer auch in den Spitzboden über der zweiten Dachgeschoßwohnung gefressen hatte, wie Scheerer mitteilt.
Die Wohnung des Brandausbruchs im Obergeschoss wurde vollständig zerstört, mindestens eine weitere danebenliegende Wohnung stark in Mitleidenschaft gezogen, hieß es später in einer Mitteilung der Polizei. Demnach war die nördliche Wohneinheit von drei Personen bewohnt.
Der Bürgermeister von Meersburg, Robert Scherer, machte sich ein Bild von der Lage und kümmerte sich um eine Unterbringung der obdachlos gewordenen Bewohner.
Brandursache weiter unklar
Zur Brandursache gibt es derzeit noch keine näheren Erkenntnisse. Die Höhe des entstandenen Schadens dürfte im sechsstelligen Bereich liegen. Bis über die Mittagszeit hinweg waren die Feuerwehren mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Feuerwehrsprecher Martin Scheerer: „Hier muss man sorfältig sein, was leider sehr zeitintensiv ist.“
Die Ursache des Brandausbruchs ist derzeit völlig unklar, die Polizeiposten Meersburg und Markdorf haben die Ermittlungen dazu aufgenommen.