Der Rotavirus ist nach Mitteilung der Techniker Krankenkasse die häufigste Ursache von Magen-Darm-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern. Jedes Kind infiziere sich in den ersten fünf Lebensjahren mindestens einmal damit. Vergangenes Jahr wurden in Baden-Württemberg mit rund 4200 Fällen deutlich mehr Erkrankungen gemeldet als im Vorjahr (3700), berichtet die Landesvertretung der TK. Sie beruft sich auf Statistiken des Robert-Koch-Instituts. Im Bodenseekreis habe die Anzahl der gemeldeten Fälle von 88 auf 146 zugenommen.

„Gegen Rotaviren gibt es eine Schluckimpfung, die von der TK und einigen weiteren Kassen übernommen wird“, erklärt Nicole Battenfeld, Sprecherin der TK Friedrichshafen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) habe die Rotavirus-Impfung bisher zwar nicht in ihre Empfehlungsliste aufgenommen, sage aber, dass Säuglinge und Kleinkinder, die zum Beispiel in Kinderkrippen versorgt werden, von der Impfung profitieren könnten. „Eltern sollten Nutzen und Risiko abwägen und gemeinsam mit dem Kinderarzt entscheiden, ob eine Impfung individuell sinnvoll ist“, sagt Battenfeld. Die Schluckimpfung ist ab einem Alter von sechs Wochen möglich und besteht – je nach Impfstoff – aus zwei oder drei Einzeldosen. Die Impfung müsse bis zur 26. Lebenswoche beendet sein, da die Impfstoffe nur bis zu diesem Alter zugelassen sind. Die Immunisierung soll zwei bis drei Jahre wirksam sein.